Die erste Nacht war durchwachsen – behaupten einige. Zu fünft mit allen Rucksäcken im Abteil haben wir uns am Vorabend eingerichtet, drei sind in das andere Abteil gezogen. Auch etwas Montenegrinisch haben wir an dem Abend noch gelernt, das könnte noch wichtig werden. Als es später wurde, konnten sich die meisten ein paar Stunden Schlaf ergattern.

Wir werden schon um 6 Uhr von der Sonne oder der Ungemütlichkeit der Sitze geweckt und ergötzen uns an der schönen Berglandschaft Österreichs. Als wir in Richtung Slowenien fahren, wird der Zug immer voller mit Menschen, wir vermuten, dass er in Slowenien auch als Regionalbahn genutzt wird. Jedenfalls wird es immer schwieriger, zwischen den Abteilen durch die stehenden Menschenmassen zu marschieren, weshalb wir uns alle in das gleiche Abteil quetschen und bei etwas Gitarrenspiel entspannen. Auch mit ein paar Einheimischen können wir teils auf Deutsch, teils auf Englisch noch sprechen. Die letzten Stunden bis wir in den Bahnhof von Zagreb einfahren vergehen wie im Flug.

Ankunft in Zagreb

Der erste Eindruck vom Bahnhof ist sehr gut, weil zumindest der geflieste Boden ziemlich sauber ist. Dort laufen wir durch die wunderschöne Stadt zur Kathedrale, die leider gerade renoviert wird und deshalb nur von außen zu bestaunen ist. Auf dem Weg dorthin werden wir von lebreichen Straßenfesten (Pizza Festival Zagreb), einem Messerjongleur und einem Kreidemalwettbewerb empfangen. Anschließend suchen wir unseren Bus beim Busbahnhof mit integriertem Casino, gehen noch aufs Klo, kaufen uns sehr günstige Verpflegung – besonders das noch warme und sehr fettige Focaccia erfreut sich großer Beliebtheit.

Und die Reise geht weiter.

Der Partybus
Der Partybus

In einer fast zehnstündigen Busfahrt sehen wir beinahe jeden Fleck Kroatiens, in zwei kurzen Pausen gibt es nochmal die Möglichkeit, zu pinkeln und ein paar mehr Snacks zu kaufen. Ab Split mutiert der Flixbus laut Épery zum Partybus, die geringe Fahrgastzahl erlaubt jedem eine eigene Sitzreihe. Während die Vegetation immer mediterraner und der Himmel immer dunkler wird, nähern wir uns über zwei atemberaubende Brücken dem zerklüfteten Dubrovnik, unserem Tagesziel, welches wir gegen 23.00 Uhr erreichen. (Anmerkung vK: Erstaunlich, dass sich noch niemand wegen der langen Fahrt oder dem fehlenden Essen beschwert hat).

Etappenziel 2 – Dubrovnik

In Dubrovnik müssen wir noch einige Meter am Hafen vorbei zum sagenumwobenen Hostel „Hakuna Matata“ laufen, nach etwas Wartezeit und einem Anruf erscheint Antonio, der uns unser Zimmer und das Hostel zeigt. Da es schon spät ist legt sich einTeil direkt schlafen, der Rest duscht und macht sich noch Couscous mit Tomatensoße, das Hostel hat nämlich eine gut ausgestattete Küche.

Nächster Morgen 5.30 Uhr – der Wecker klingelt.

6.15 Uhr – der Wecker klingelt immer noch und die ersten Gestalten schlurfen aus dem Bett. Denn heute soll es früh weiter nach Montenegro gehen. Nach etwas Couscous und hektischem Einpacken laufen wir ziemlich spät zurück zum Busbahnhof. Kurz vor Abfahrt des Busses stellt sich van Kalu an den Schalter, um noch die Tickets zu kaufen, doch es ist schon zu spät. Anscheinend sind alle Tickets für den Bus ausgebucht, sodass wir ihm nur beim wegfahren zusehen können. Was nun? Der nächste Bus ist auch schon ausgebucht, wir kaufen also erst für 15.00 Uhr Tickets, bleiben uns noch sieben Stunden in Dubrovnik.

Auf dem Weg zum Busbahnhof
Auf dem Weg zum Busbahnhof

Unerwarteter Tag in Dubrovnik

Die nutzen wir natürlich, um bei prallem Sonnenschein in die wunderschöne Altstadt zu laufen. Dort gibt es eine dicke Stadtmauer, enge Gassen und alte Kirchen. Leider ist der Ort etwas überlaufen von zum einen Touristen und zum anderen von Leuten, die den Touristen Souvenirs verkaufen wollen. Ziemlich bald durchqueren wir wieder die Stadtmauern und spazieren zu einem Steinstrand mit toller Sicht auf die Altstadt und einer vorgelagerten Insel. Dort ist erst einmal Pause angesagt. Wir erfrischen uns im kühlen Mittelmeer, schlafen und spielen Gitarre.

Demnächst geht es wieder zum Busbahnhof, hoffentlich schaffen wir es heute noch weit ins montenegrinische Hinterland.

Weitere Fotos von Tag 1

Kathedrale Zagreb
Kathedrale Zagreb
Mitternachtscouscous
Mitternachtscouscous
Hafen von Dubrovnik
Hafen von Dubrovnik
Altstadt von Dubrovnik
Altstadt von Dubrovnik
Baden mit der Altstadt im Hintergrund
Baden mit der Altstadt im Hintergrund

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