Es ist 15.00 Uhr auf 1700m Höhe, der Bericht kommt wegen des Empfangs wahrscheinlich erst später ins Internet. Wir sitzen gerade bei strömenden Regen in einem verlassenen Kuhstall und warten auf unbestimmte Zeit. 

Und es regnet weiter…

Doch alles von Anfang an. Wir steigen am Donnerstag bei Wolken und etwas Wind aus unserer Bergkohte, packen unser Zeug und stapfen weiter in Richtung Osten. Alle sind abgesehen von ein paar Blasen und Erschöpfungserscheinungen guter Dinge und wir freuen uns auf den kommenden Tag.

Der Regen setzt ein
Der Regen setzt ein

Doch schon nach wenigen Stunden, während einer Snackpause, ziehen dunkle Wolken auf und es beginnt zu regnen. Erstmal nichts Neues, wir ziehen Jacken und Regenüberzüge an und laufen weiter.

Und der Regen läuft schneller.

Und wir laufen schneller.

Und es donnert in der Ferne.

Schließlich entscheiden wir uns dazu, in einem verlassenen Katun Unterschlupf zu suchen und ein paar Motivationskekse zu essen.

In einer kurzen Regenpause, in der sogar die Sonne für ein paar Minuten erscheint, wandern wir weiter aber der Regen setzt kurze Zeit später wieder ein. Die Gespräche über Mahlzeiten, die der ein oder andere sehnlichst in Karlsruhe erwartet, mehren sich und wir halten uns so weiter bei Laune.

Sowohl unser Tagesziel, ein Gebirgssee, als auch die vollständige Durchnässung sind nicht mehr weit. Wir kommen noch an einem traditionellen Gasthaus vorbei, ein etwas betrunken anmutender Mann lädt uns zu Bett, Essen und Bier ein. Wohlwissend, dass das unsere Kasse mehr als leeren würde, lehnen wir dankend ab und laufen runter zum See. Dieser ist wirklich sehr malerisch, doch der noch andauernde Nieselregen und die Kälte machen ihn leider ungeeignet zum Baden.

Kohte am See
Kohte am See

Zeit für ein Feuer!

Trotz dessen entfachen wir ein Feuer und bauen die Kohte in Höchsttempo und mit neuer Technik auf. Zum Essen gibt es einen großen Topf Nudeln mit Tomaten-Maissoße, diesmal werden auch wirklich annähernd alle satt.

Viel Zeit für eine Singerunde bleibt leider nicht mehr – doch Kwak erzählt vor dem Einschlafen noch den dritten Teil seiner Gute-Nacht-Geschichten-Serie.

Neuer Tag – neue Hoffnung?

Am nächsten Morgen ertönt nach dem Aufstehen ein erstaunter Ausruf, weitere Folgen. Der Regen ist vorbei und ein Spiel aus Wolken und Sonne lässt den See in wunderbarer Atmosphäre erscheinen. In Ruhe bauen wir die Kohte ab und fangen an, unsere Sachen zu packen.

Ein erster Vorbote für den heutigen Tag ist Kwak, der nach einem Balanceakt auf einem umgestürzten Baumstamm kurzerhand mitsamt seinen Kleidern ins Wasser fällt. Also gut, Kleider wechseln, Schuhe mit einer Geo-Zeitschrift ausstopfen und ein bisschen warten.

Klohaus auf der Wiese
Klohaus auf der Wiese
Zum See
Zum See
Verlassene Hütten
Verlassene Hütten

Pünktlich nach dem Frühstück beim Aufsatteln fängt auch der Regen wieder an. Schon nach zehn Minuten müssen wir uns unter ein paar Bäume in einer Senke flüchten, da in unmittelbarer Nähe Blitze einschlagen und es aus Kübeln gießt. Doch noch ist es nicht vorbei. Als der Regen nach einigen Minuten etwas schwächer wird, laufen wir weiter bergauf über strömende Rinnen im Weg hinweg.

An einer Ecke kommt uns überraschenderweise ein Lada entgegen, die Insassen sind der Herr von Gestern und sein Beifahrer, der sogar etwas deutsch kann. Kurz tauschen wir uns aus, der Mann dreht uns ebenfalls eine Visitenkarte von seinem Restaurant an und es geht wieder weiter.

Landschaft
Landschaft

Aufgrund der sich steigernden Erschöpfung machen wir schon nach kurzer Zeit eine Snackpause mit Orangen und Salzstangen. Wieder kommt für einen kurzen Moment die Sonne raus und das Übel scheint in weiter Ferne.

Wieder laufen wir los und wieder fängt es an zu schütten, schon nach wenigen Metern kehren wir völlig durchnässt in einen leeren Viehstall in einer verlassenen Hüttenansammlung ein.

Dort sitzen wir immernoch und entfachen ein wärmendes Feuer, um etwas Gries zu kochen. Wie es weitergeht, werden wir vom Wetter abhängig machen, auf jeden Fall werdet ihr es in den nächsten Tagen mitbekommen.

Impressionen

Im Gebirge
Im Gebirge
Unser Notunterschlupf
Unser Notunterschlupf

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