Wo waren wir stehengeblieben? Ach ja, wir sitzen bei strömendem Regen im Kuhstall und wissen nicht mehr weiter. Wie versprochen schaffen wir es nach kurzer Zeit, ein Feuer zu entzünden, auf dem wir leckeren Grießbrei kochen.

Das Feuer raucht zwar die ganze Hütte zu und es stinkt wegen der Gegebenheiten gewaltig, aber für die Wärme und das Essen lohnt es sich. Da beinahe all unser Hab und Gut nass oder zumindest feucht ist, ist unser Plan, so schnell wie möglich raus aus dem Bergen zu wandern.

Abschied von den Bergen…

Traumhafte Gebirgslandschaften
Traumhafte Gebirgslandschaften
Traumhafte Gebirgslandschaften
Traumhafte Gebirgslandschaften
Traumhafte Gebirgslandschaften
Traumhafte Gebirgslandschaften

Nachdem es wieder mal ganz plötzlich aufhört, zu regnen, laufen wir eine rutschige Senke hinunter bis zu einem steilen Abhang, den wir auf einem schmalen Weg in messerscharfen Serpentinen beklettern. Nach mehreren Pausen kommen wir etwas weiter unten im Tal zu einer wunderschönen Blumenwiese, die sofort als Schlafplatz auserkoren wird.

Dort bauen wir unsere Kohte auf und entfachen zeitgleich ein Feuer. Heute soll es nämlich ein ganz besonderes Essen geben, mit dem schon auslaufenden Mehl zaubern Tatze und Épery viele kleine Spätzle. Zusammen mit einem deftigen Linsentopf entsteht am Abend ein wahrer Gaumenschmaus bei trockenem Wetter. Nachdem wir alle fertig mit dem Essen sind, gehen wir zeitig in die Kohte und schlafen.

Auf dem Weg nach Mojkovac

Am nächsten Morgen stehen wir um 9:00 auf, aber schon wieder regnet es, also frühstücken wir in der Kohte und warten auf eine Regenpause. In der lange ersehnten Regenpause packen wir unsere Rucksäcke, aber als wir gerade die Kohte abbauen wollen, fängt es wieder an zu regnen und wir müssen zurück in die Kohte. Nach einer kurzen Lagebesprechung gehen wir bei Nieselregen raus, bauen die Kohte ab und machen uns auf den Weg nach Mojkovac, von hier aus ein 20 km Marsch.

Straße nach Mojkovac
Straße nach Mojkovac

Wir laufen 15 Minuten durch den Wald, bis wir zu einer Autostraße, die sich quer durch das Tara-Tal schlängelt, kommen. Nach sieben Kilometern und vielen nett hupenden Autofahrer:innen, die meisten aus Deutschland (Ludwigsburg, Freiburg, Dresden, …), essen wir in einer Haltebucht zu Mittag. Kurz später geht es weiter die Straße entlang, bis uns plötzlich ein Hund anbellt. Erst denken wir uns nichts dabei, aber als wir kurz später nach hinten gucken, ist er immer noch da. Etwa eine halbe Stunde später hat der Hund das Interesse verloren und jagt einem Auto hinterher, nach ein paar Kilometern gibt es für uns einen nächsten kleinen Snack, langsam müssen wir nicht mehr so viel sparen. In den nächsten Kilometern winken uns immer wieder freundlich Montenegriner:innen zu und wir sehen viele alte Autos, Maschinen und Häuser.

Letzte Polenta
Letzte Polenta

Wir laufen weiter bis kurz vor Mojkovac, langsam schmerzen allen die Füße vom Asphalt, aber mit 20km Strecke sind wir auch nicht wenig gelaufen. Dort besteigen wir einen kleinen Wanderweg bis wir zu einer kleinen Grünfläche gelangen, auf der wir unsere Kohte aufbauen. Dies allerdings ohne van Kalu, weil er noch losgeht um Bustickets in Mojkovac zu kaufen. Es klappt alles super, die Kohte steht trotzdem und es gibt Polenta mit Tomatensoße. Es erscheint sogar eine Frau, die uns ihr trockenes Brennholz anbietet, bei diesem Wetter eine begrüßte Geste. Wir fangen gerade mit dem Essen an, als van Kalu mit ein paar Snacks zurückkommt, leider aber ohne Tickets, da man die nötigen nur in Podgorica kaufen kann. Nach dem Essen genießen wir noch die besagten Snacks, danach räumen wir zusammen auf und gehen Schlafen.

Der Wecker klingelt um 6.30 Uhr, da wir den morgendlichen Zug nach Podgorica erwischen wollen. In einem bisher ungenannten Tempo wird alles abgebaut und wir spazieren hinunter in die Stadt und zum Bahnhof. Dort warten wir sehr gespannt auf den Zug, der sich durch eine gewaltige Landschaft schlagen soll, mehr dazu aber im nächsten Bericht.

Unsere letzten Tage in den Bergen

Auf dem Weg ins Tal
Auf dem Weg ins Tal
Blick ins Tal
Blick ins Tal
Spätzlefabrik
Spätzlefabrik
Abendessen
Abendessen

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